Vom Übel der schlechten Botschaft

Vom Übel der schlechten Botschaft

Dass schlechte Nachrichten möglicherweise noch wesentlich unbeliebter sind als gedacht, daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Der ehemalige Journalist in mir hat dazu ja ein ganz eigenes Verhältnis: Wenn es nicht gerade Finalsiege zu melden gibt, dann haben gute Nachrichten gegen die schlechten schlechte Chancen – jedenfalls im Kampf um die Aufmerksamkeit des Medienpublikums.


Der Unternehmer in mir muss da offenbar noch dazulernen...

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Kommentare: 3
  • #1

    Elisabeth (Mittwoch, 03 Februar 2016 19:33)


    Ich fürchte Dein Freund hat recht. Rein instinktiv würde ich dem Überbringer der schlechten Nachricht zwar nicht gleich hängen, aber Mißtrauen würde ich ihm schon.
    Ausserdem: Unternehmer sind in der Regel von dem was sie tun überzeugt, sonst könnten sie es nicht wirksam vertreten. Wenn Du sie auf Fehler hinweist wird es sie kränken (sie empfinden es als Kritik an ihrer Person) und mit dem Kritiker will man doch keine Geschäfte machen.

  • #2

    Bettina Kähler (Donnerstag, 04 Februar 2016 14:08)

    Nun ja. Ich würde einen Kommunikationsberater beauftragen, damit er mir sagt, was ich tun sollte um besser zu werden. Das schließt ausgesprochen oder unausgesprochen die Erkenntnis ein, dass etwas nicht gut läuft (die Kommunikation im weitesten Sinne) oder jedenfalls nicht so ideal wie ich es gerne hätte. Daher ist ja dann mein Nutzen, dass ich dargestellt bekomme, was nicht gut ist und wie es besser sein könnte. Insofern ist aus meiner Sicht die Beschreibung der Mängel schon das richtige Vorgehen. Alles weitere ist dann die Kunst der Verpackung, sage ich aus meiner Erfahrung als Beraterin in Sachen Datenschutz und Informationssicherheit; ein Feld, in dem es reichlich Defizite in Unternehmen gibt. Die schlechten Nachrichten überbringe ich wann immer möglich als "das ist schon ein guter Ansatz, aber Sie können besser werden", stelle die Vorteile der Veränderungen in den Vordergrund und flechte die möglichen negativen Folgen der Versäumnisse mit ein.

  • #3

    Heike (Dienstag, 16 Februar 2016 17:53)

    Ich übe mich darin die sogen. "Sandwichtechnik" zu berücksichtigen.
    Erst das Gute herausstellen, dann die zu verbessernde Sache darstellen, (da finde ich den Ansatz und die Formulierung von Bettina sehr hilfreich - danke dafür) und zum Schluß wieder einen positiven Ansatz formulieren, es ist ja meist keine negative Sache NUR negativ, da alles im Leben 2 Seiten hat, auch wenn es manchmal schwer fällt diese zu sehen. ;o)